Thomas Aeschi, 36
Nationalrat Kanton Zug, Strategieberater, Ökonom. (Bild: Simon Tanner / NZZ)
Was für ihn spricht: Ist
Deutschschweizer. Hat sich innert kurzer Zeit einen Namen als
fleissiger Schaffer gemacht. Gilt als politisches Talent. Findet schnell
einen Draht zu seinen Gesprächspartnern.
Was gegen ihn spricht:
Wenig zivile Führungserfahrung. Gilt als dossierfest, aber wenig
entscheidungsfreudig. Seine engen Kontakte zu Christoph Blocher wirken
für viele abschreckend. Seine berufliche Tätigkeit wirft Fragen auf.
Was seine Wahl bedeuten würde:
Ein Vertreter der neuen SVP, die sich konziliant im Ton, aber hart in
der Sache gibt, zöge in den Bundesrat ein. Die SVP-Zentrale würde einen
direkten Draht in die Landesregierung erhalten.
Von wem er Stimmen erhalten wird:
SVPler des inneren Zirkels, Zentralschweizer Parlamentarier, Romands
und Tessiner, die sich selbst Chancen ausrechnen, zu einem späteren
Zeitpunkt Bundesrat zu werden.
Guy Parmelin, 56
Nationalrat Kanton Waadt, Weinbauer. (Bild: Simon Tanner / NZZ)
Was für ihn spricht:
Gilt als dossierfest, umgänglich und kollegial. Verfügt über eine
langjährige Erfahrung als Nationalrat. Steht Christoph Blocher nicht
sonderlich nahe.
Was gegen ihn spricht:
Hat kaum Führungserfahrung vorzuweisen und gehört innerhalb der SVP
nicht zu den tonangebenden Stimmen. Wirkt eher hinter den Kulissen als
an der Front.
Was seine Wahl bedeuten würde:
Die französischsprachige Schweiz wäre mit drei Bundesräten in der
Landesregierung (über)vertreten. Ein SVP-Mann alter Schule - ohne
direkten Draht zur Parteizentrale - würde zum Bundesrat gewählt.
Von wem er Stimmen erhalten wird:
Von vielen Romands, von linken Parlamentariern, von Bauern und von
Leuten, welche die SVP in der Westschweiz besser verankern möchten.
Norman Gobbi, 38
Tessiner Regierungspräsident (Lega), Justiz- und Polizeidirektor, Kommunikationsfachmann (Bild: Simon Tanner / NZZ)
Was für ihn spricht: Kandidat
der italienischen Schweiz, die nach 16 Jahren wieder einen Vertreter im
Bundesrat hätte. Gilt als glaubwürdiger und effizienter Staatsmann.
Setzt sich für allgemeine Werte im Sinne der SVP Schweiz ein.
Was gegen ihn spricht: Vertritt
keinen genügend grossen Teil der Schweizer Bevölkerung. Wurde erst
kürzlich von der SVP Schweiz «adoptiert»;
rechtspopulistischer Hintergrund und erklärter Blocherianer. Würde die
Schweiz gegen aussen nicht im günstigsten Licht repräsentieren.
Was seine Wahl bedeuten würde: Die
EU-kritische Phalanx würde gestärkt. Dank seiner Muttersprache
Italienisch könnte er viel zur Annäherung an Italien beitragen. Gobbi
würde sich für einen Ausbau des Sicherheitsapparats einsetzen und zu
sozialpolitischen Positionen neigen, die nicht auf der SVP-Linie liegen.
Von wem er Stimmen erhalten wird: Von
der Mehrheit der Tessiner, weil die Sehnsucht nach einem eigenen
Bundesrat wieder deutlich aufflammt. Von den Romands wohl kaum, und in
Bezug auf Deutschschweizer SVP-Kreise besteht keine eindeutige Tendenz.
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