Um 7.12 Uhr an diesem Montagmorgen war es soweit: Solar Impulse 2 hob in Abu Dhabi zur Weltumrundung ab.
Die Schweizer Flugpioniere Bertrand Piccard und André Borschberg sind mit ihrem Solarflugzeug Solar Impulse 2 zu einer Weltumrundung aufgebrochen. Die von vier solarbetriebenen Elektromotoren angetriebene Maschine startete wie geplant um 7.12 Uhr vom Flughafen Al-Bateen im Golfemirat Abu Dhabi nach Maskat, der Hauptstadt von Oman, wie ein AFP-Reporter berichtete. Dort wurde es am Ende des Tages erwartet. Anschliessend soll es weitergehen nach Indien, Burma und China, bevor das Flugzeug über den Pazifik fliegt und die USA überquert. Von dort soll die Solar Impulse 2 über den Atlantik nach Südeuropa fliegen, um dann über Nordafrika zurück nach Abu Dhabi zu gelangen. Piccard und Borschberg wollen die 35'000 Kilometer an 25 Flugtagen innerhalb von fünf Monaten zurücklegen. Mit dem Flugzeug, das ganz ohne Treibstoff auskommt, wollen die beiden Flugpioniere für erneuerbare Energien werben.
Die Flugpioniere Bertrand Piccard und André Borschberg wollen mit dem ehrgeizigen Projekt ihre «Vision einer sauberen Zukunft» voranbringen. «Wir sind jetzt wirklich tief bewegt», sagte der Schweizer Flugpionier Piccard im Golfemirat Abu Dhabi bei der letzten Pressekonferenz vor dem mit Spannung erwarteten Beginn der Mission. Die beiden Schweizer wollen den Beweis antreten, dass ein Weltumrundungsflug ohne Treibstoff möglich ist. Ihr wichtigstes Ziel sei es, weltweit die Unterstützung für umweltschonende Energien zu verstärken, erklärten Piccard und Borschberg. Sie wollten zeigen, wie saubere Technologien die Welt verändern können.
Der Start war wegen widriger Witterungsbedingungen mehrmals verschoben worden. Nun seien aber alle Voraussetzungen erfüllt, erklärten Piccard und sein langjähriger Freund und Projektpartner Borschberg. Dieser, Ex-Pilot der Schweizer Luftwaffe, wird bei der ersten Etappe im Ein-Personen-Cockpit der Solar Impulse 2 sitzen und die Maschine in geschätzten zwölf Stunden nach Maskat im Sultanat Oman fliegen. Piccard bleibt das Finale vorbehalten – die letzte Etappe der Weltumrundung, für die 25 Flugtage innerhalb von fünf Monaten vorgesehen sind. Zwischendurch wechseln sich die Piloten ab.
Während ihrer Reise wollen sich die beiden Piloten kurze Schlafpausen von höchstens 20 Minuten gönnen, wie Borschberg in einem Interview sagte. Sie beide hätten jeweils ihre eigene Technik, um die Konzentration zu wahren: Yoga für beide, Meditation für Borschberg und Selbsthypnose für Piccard.
Der Enkel des Abenteurers Auguste Piccard und der ehemalige Militärpilot Borschberg hatten die zweite Version des Solarflugzeugs im April 2014 der Öffentlichkeit vorgestellt. Es ist mit 17'200 Solarzellen sowie mit Batterien ausgestattet. Die Flügelspannweite beträgt 72 Meter, so viel wie beim Airbus A380. Mit einem Gewicht von 2300 Kilogramm wiegt das Flugzeug aber 150-mal weniger als der Superjumbo. Mit dem Prototyp des Solarfliegers haben Borschberg und Piccard bereits viele Tausend Kilometer Flugerfahrung gesammelt. Im Jahr 2010 absolvierten sie einen ersten 26-stündigen Flug ohne Zwischenstopp. Das Flugzeug wird auf seiner Erdumrundung auf einer Höhe von höchstens 8500 Metern fliegen und ist mit einem Tempo von 50 bis 100 Stundenkilometern unterwegs. Während der Nacht wird die Geschwindigkeit reduziert, um Energie zu sparen. Insgesamt beteiligen sich 130 Personen an dem Vorhaben. 65 Personen reisten mit ihnen um die Welt und 65 seien auf einem Kontrollposten in Monaco stationiert, erklärte Piccard.
Quelle: Diverse Agenturen
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