Verleger Pietro Supino zum Wechsel in der Chefredaktion des «Tages-Anzeigers».
«SonntagsZeitung»-Chef Arthur Rutishauser (l.) übernimmt den «Tages-Anzeiger» von Res Strehle. Fotos: TA
Sehr geehrte Leserinnen und Leser
Mit dem
Jahreswechsel übergibt Res Strehle die Chefredaktion des
«Tages-Anzeigers» an Arthur Rutishauser. Dieser Wechsel wurde vor einem
Jahr angekündigt und geht mit der bereits umgesetzten Kooperation
zwischen den Redaktionen des «Tages-Anzeigers» und der «SonntagsZeitung»
einher. Die beiden Zeitungen werden ihren eigenständigen Charakter
behalten. Ein gemeinsamer Chefredaktor für beide Zeitungen und das
digitale Angebot, das wir weiter ausbauen werden, entsprechen aber dem
Wandel der Medien.
Eine
Redaktion muss heute das Zeitgeschehen während sieben Tagen in der
Woche rund um die Uhr abdecken. Es ist nicht mehr sinnvoll, die
Organisation ausgehend vom Erscheinungszeitpunkt der gedruckten Tages-
oder Sonntagsausgabe aufzubauen. Durch intelligente Verknüpfungen der
Redaktionen können wir eine kritische Masse schaffen, um den steigenden
Anforderungen unserer Leserschaft gerecht zu werden und in einer immer
globalisierteren Medienwelt mit den international führenden Marken
mitzuhalten.
Zusätzlich zu einem soliden Grundangebot streben wir
neue Mehrwerte für die Abonnentinnen und Abonnenten des
«Tages-Anzeigers» und der «SonntagsZeitung» an, und wir investieren in
Leistungen, welche eine Differenzierung zum übrigen Medienangebot
erlauben. Unsere Gedanken dazu reichen von der Individualisierung des
redaktionellen Angebots über den Ausbau des Datenjournalismus mit
interaktiven Grafiken im Web bis zu neuen Kombinationen von Inhalten.
Der Datenblog, die umfangreiche Analyse der Wahlen im Oktober und die
kürzlich lancierte 12-App sind erste Beispiele dafür. Als preisgekrönter
Journalist, bewährte Führungskraft und mit einer mehrmonatigen
Weiterbildung in der Datenanalyse und im Programmieren an der Columbia
Journalism School im Rucksack bringt Arthur Rutishauser die besten
Voraussetzungen mit, diese Entwicklung als Chefredaktor anzuführen.
Das Verdienst von Res Strehle
Dass
der «Tages-Anzeiger» seine nächsten Schritte aus einer Position der
Stärke heraus angehen kann, ist wesentlich das Verdienst von Res
Strehle, der die Chefredaktion nach sieben Jahren mit dem Erreichen des
Pensionierungsalters abgibt. Mit publizistischer Brillanz, menschlichem
Anstand und einer liberalen Grundhaltung ist es Res Strehle in einem
anspruchsvollen Umfeld gelungen, die intellektuelle Flughöhe des
«Tages-Anzeigers» zu halten und nach meiner Beurteilung zu steigern.
Angesichts
des zunehmenden Wettbewerbs um die Zeit und das Interesse einer
anspruchsvollen Leserschaft ist dies die wichtigste Voraussetzung für
die Zukunft einer Zeitung, sei sie nun gedruckt oder online publiziert.
Dafür danke ich Res Strehle an dieser Stelle im Namen des
Verwaltungsrates und der Unternehmensleitung von Tamedia
und im Namen meiner Familie als Hauptaktionärin von Tamedia. Ich
freue mich darüber, dass Res Strehle weiterhin als Autor für den
«Tages-Anzeiger» tätig sein wird. Darüber hinaus übernimmt er neue
Aufgaben im Rahmen der gruppenweiten Qualitätssicherung, und wir
bleiben einander auch über die Schweizer Journalistenschule MAZ
verbunden, deren Präsident er ab Januar 2016 wird.
Ihnen, liebe
Leserinnen und Leser, danke ich für Ihr Interesse und für Ihr Vertrauen,
und ich wünsche Ihnen einen guten Start in ein hoffentlich glückliches
und erfolgreiches neues Jahr!
Quelle: Tages-Anzeiger 31.12.2015
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